Christoph Worringer
Christoph Worringer ist 1976 in Krefeld geboren. Als Kind erschließt er sich die Welt mit dem Stift. Zeichnen heißt für ihn begreifen. Minutiös und detailreich hält Worringer seine Umwelt in unzähligen Zeichnungen fest und schafft sich zugleich einen eigenen Kosmos. Aus der Routine entwickelt Worringer die handwerklichen Fähigkeiten des Zeichnens. Als seine versierten Kinderaugen erstmals auf die Schnitzaltäre und Bildtafeln von Derick Baegert in der Kirche Sankt Nicolai in Kalkar am Niederrhein treffen, öffnet sich für ihn eine neue Welt. Worringers Begeisterung für die Gotik ist entfacht. An der Fachhochschule für Design in Münster verfolgt er seine Leidenschaft für die Gotik und findet vor allem in der altniederländischen Malerei, der Schule von Siena und anderen frühen Italienern seine künstlerischen Vorbilder. Das Studium der Illustration bringt Worringer mit David Hockneys Zeichnungen zu William Hogarths Rake’s Progress in Berührung – und nährt seine andauernde Bewunderung für David Hockney. Die Kunstakademie in Münster bietet Worringer den Raum, in dem er sein künstlerisches Schaffen entfalten kann. Ungeachtet der Lehre, die handwerkliches Können ablehnt, will Worringer möglichst viele Werke und damit Arbeitsweisen aus der Kunstgeschichte kennen lernen und sich diesen künstlerisch öffnen. Er sucht nach einer Ausdrucksform, die sinnlich, persönlich sowie konzeptionell ist, das Geistige in der Malerei sucht und zugleich in Verbindung mit der Kunstgeschichte steht. Diese Haltung findet er wieder bei den Künstlern Bruce Nauman, Jeff Wall und Howard Hodgkin. Deren Arbeitsweise und Werke sowie ein kunstwissenschaftliches und theoretisches Fundament begleiten ihn bis heute und stärken ihn darin seinen Sonderweg als Künstler weiterzugehen.
Der Motor seiner Arbeit ist die Sehnsucht nach einer sinnlichen, in der konkreten Welt verorteten Ausdrucksform, die Zugang zu geistigen und transzendenten Themen schafft.