ABSTRAKT
Worringers Kunst ist abstrakt. Sie ist es im Sinne des Kunstwissenschaftlers Wilhelm Worringer. Eine Kunst der menschlichen Sehnsucht nach Transzendenz, Regelwerk, eine Suche nach Formen. Wilhelm Worringer sieht in der Kunst eine Abstraktion der Welt. Sie ist in diesem Sinne eine Entleiblichung des Körpers, also eine geistige Ordnung, wie sie Deleuze und Guattari ebenfalls in ihrer Theorie des Nicht-Representativen und Nicht-Narrativen entwickeln. Christoph Worringers Bilder verlangen vom Betrachter über das eigene Sehen hinaus zu sehen. Der Betrachter soll sein Auge als Seziermesser benutzen und sein eigenes Sehen hinterfragen. Ist das, was ich sehe, wirklich was ich sehe? Die Intensität des Sehens und Erlebens, die dem Rezipienten von Worringers Bildern abverlangt wird, und seine prägnante Malerei verbergen das Objekt, löschen Urbild und Abbild aus, weisen die Repräsentation zurück. Der Betrachter kann sich durch sein eigenes Sehen von seiner eigenen persönlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Prägung befreien. Die Dinge sind verschwunden wie Rauch (Kasimir Malevich) und der Betrachter kann aus sich heraus sein, übrig bleibt das Ekstatische.